Letztes Update: 6. Januar 2019
Wacholder, oder auch “Juniperus communis” genannt, ist eine Pflanze, die vor allem bei Magenbeschwerden genommen wird. Man verwendet dafür die Beeren in unterschiedlicher Form wie zum Beispiel als Beigabe zu fetten Braten, als Tee oder in einem Magenbitter. Eine Tinktur oder das Öl aus der Pflanze eignet sich zur Hautstraffung. Zur Entspannung der Muskeln und Gelenken kann man sich aus den Beeren ein Bad herrichten.
Bei innerer Anwendung stellt man eine entspannende und beruhigende Wirkung fest, die bei Blähungen, Stuhlverstopfung und Nierenträgheit eine hervorragende Hilfe ist. Das Immunsystem wird gestärkt und das allgemeine Wohlbefinden gefördert. Eine Tinktur und das Öl kann man äußerlich anwenden. Sie wird aus den Nadeln, den Beeren, den kleinen Zapfen und dem Holz gewonnen.
Allgemeines
Gattung
Zypressengewächs (Cupressaceae)
Weitere Namen
Wegholder, Krammet, Feuerbaum, Elfenholz, Kreuzbeerbaum, Michaelsbeere
Merkmale
Der Busch ist schlank und kann bis zu 10 Meter hoch werden. Das Nadelgehölz ist das ganze Jahr grün. Die Wurzeln gehen tief in die Erde, nicht wie bei anderen Tannen die Flachwurzler sind. Es gibt Wacholderbäume die schon 500 Jahre alt sind. Nach der Anpflanzung muss man 4 Jahre warten, bis die Beeren ihre dunkelblaue Farbe bekommen und verwendet werden können. Die Beeren haben ein kleines Kreuz auf der Mitte und duften sehr stark.
Vorkommen
Der Wacholder kommt in ganz Europa vor und wächst wild in Wäldern, auf Heiden und Wegrändern. Er liebt lockeren, sandigen Boden, der nicht zu nass ist. In Deutschland findet man das größte Vorkommen in der Lüneburger Heide. Die Pflanze steht unter Naturschutz, man darf nur die reifen Beeren pflücken.
Geschichte
In den Zeiten, in denen die Bauern die Walpurgisnacht gefeiert haben, wurden Zweige in das Walpurgisnachtfeuer geworfen. Durch das kleine Kreuz auf den Beeren, hat man ihr einen göttlichen Zauber gegen das Böse zugeschrieben. Da in früheren Zeiten Heilpflanzen zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt wurden, hat man auch von der heilenden Wirkung des Wacholders gewusst.
Praxis
Anwendungsgebiete
- Magenverstimmung
- Darmträgheit
- Verstopfung
- Blähungen
- Immunschwäche
- Nierenträgheit
- Wurmbefall
- Ödeme
- Fisteln
- Schuppenflechte
- Ischias
Anwendung
Wacholdertee / Magenbitter
Für einen Wacholderschnaps nimmt man eine Hand voll der Beeren gemischt mit einer Hand voll Wallnüssen und zerdrückt sie mit einem Mörser. Dann fügt man als Gewürz Zimt und Nelken dazu. Danach wird die Mischung mit klarem Schnaps übergossen. Das Ganze muss etwa 6 Wochen ziehen. Der Schnaps hilft bei allen Magen- und Darmproblemen. Für einen Tee nimmt man 3 getrocknete zerkleinerte Beeren die mit kochendem Wasser überbrüht wird und 15 Minuten ziehen muss. Er regt die Durchblutung an und ist wohltuend für den Magen und Darm.
Speisegewürz
Die Wacholderbeere ist ein bekanntes Gewürz, welches man an Schweinebraten, Kraut, Sauerbraten, Gänsebraten und viele andere Speisen gibt. Der würzige Geschmack und die gute Wirkung auf den Verdauungstrakt sind aus der Küche nicht weg zu denken.
Wacholdertinktur & Öl
Eine Tinktur lässt sich aus den Beeren gewinnen, die man aufkocht und dann 30 Minuten ziehen lässt. Sie eignet sich als Badezusatz oder als Einreibung. Das ätherische Öl wird aus dem Holz, den Beeren, den Nadeln und den Trieben gewonnen. Es eignet sich zur äußeren Anwendung, es strafft die Haut und ist gut bei beanspruchten Muskeln.
Wirkstoffe
- Phosphor
- ätherische Öle
- Gallussäure
- Bitterstoffe
- Flavonoide
- Gerbstoff
- Zink
- Mangan
- Harz
Wirkung
Die Heilwirkung ist vielseitig. So wirkt der Wacholder bei innerlicher Anwendung vor allem bei Problemen des Verdauungstrakts. Er wirkt außerdem beruhigend, entspannend und regt die Durchblutung an. Äußerlich ist er in Form von Öl oder Tinktur anzuwenden. Er wirkt hautstraffend und hilft wunderbar bei verspannten Muskeln und Gelenken.
Sicherheitshinweise
- Nicht bei Schwangerschaft nehmen
- Nicht bei Nierenentzündungen nehmen
Wo kann ich Wacholder kaufen?
Das ätherische Öl kann man in Reformhäusern kaufen. Die getrockneten Beeren sind in jedem Supermarkt zu haben. Am Duft kann man erkennen, ob es sich um hochwertige Ware handelt. In Deutschland wächst der Wacholderbaum wild und man kann die Beeren im Sommer ernten. Der Baum steht unter Naturschutz und darf nicht entfernt werden.
Eine super Website! Vor allem das Heilkräuterlexikon! Ich hoffe, dass bald mehrere Beiträge folgen, evtl. sogar mit Früchten wie Apfel,…
Hallo….
Hab eine Wacholdertinktur angesetzt und sicher 2 Monate stehen lassen. Die Tinktur wurde ganz klar und dunkelbraun. Da der Schnaps sehr stark war habe ich die Tinktur mit frischen Quellwasser verdünnt und plötzlich wurde sie hellbraun und komplett trüb. Was ist passiert und kann ich sie noch verwenden?
Liebe Grüße Elisabeth