Letztes Update: 19. Oktober 2023
Für den leidenschaftlichen Gärtner ist der plötzliche Anblick von fiesen Schädlingen beim Umgraben des Gartens kein überraschender Anblick. Mit einem Mal erscheinen gefräßige Schnecken, lästige Blattläuse, Thripsen, wuchern Pilze aus dem Boden und sitzen Milben sowie Raupen auf den reichlich gepflegten Blättern der Blumen und Pflanzen. Der Gartenfachhandel bietet eine große Auswahl an Insektiziden, die sich jedoch größtenteils als nutzlos erweisen. Zudem möchte nicht jeder seinen Garten mit Chemie betäuben, nur damit alle Pflanzen rein von Schädlingen bleiben. Doch auch auf dem natürlichen Weg kann den Biestern der Garaus gemacht werden.
Natürliche Abwehrmechanismen
Die Natur richtete jeder Pflanze Abwehrmechanismen zu ihrem Schutz ein. Einige sind von außen sichtbar, wie beispielsweise die Dornen einer Rosen, die mit scharfer Spitze vor unliebsamen Fressfeinden schützen. Andere Pflanzen sowie insbesondere einige Kräuter enthalten wichtige Inhaltsstoffe, die als Schutzmechanismus wirken können. So werden zum Beispiel durch das Ausstoßen eines gewissen Dufts Insekten ferngehalten. Einige giftige Inhaltsstoffe verursachen bei dem Fressfeind beispielsweise Verletzungen oder führen sogar zum Tod des hungrigen Tieres.
1. Brennnessel
Eine Pflanze, die nicht sonderlich für ihren hübschen Wuchs oder verlockenden Duft bekannt ist, kann im Garten gegen Schädlinge eingesetzt werden. Während wir sie eher aufgrund ihres fiesen Brennens meiden, haben die kleinen, spitzen Haare auf ihren Blättern auch eine für uns nützliche Funktion. In diesen so genannten Brennhaarenennnessel befindet sich Methansäure, auch Ameisensäure genannt, Acetylcholin, Histamin sowie Serotonin.
Mit einer Brennnesseljauche oder Brennnesselauszügen können lästige Insekten aus dem Garten entfernt werden. Um diese herzustellen, braucht man ungefähr einen Kilo Brennnesselblätter, die mit 10 Liter Wasser in einen Eimer gegeben werden. Der Brennnesselansatz sollte so lange in dem Wasser verweilen, bis sich der Schaum an der Oberfläche aufgelöst und die Wasserfarbe sich dunkel verfärbt hat. Aber Achtung! Bei der Herstellung der Mixtur entsteht ein unangenehmer Geruch, der sich jedoch mit Urgesteinmehl oder Zeilithmehl minimieren lässt.
Diese Jauche darf unter keinen Umständen direkt auf die zu schützenden Pflanzen gegeben werden, da sonst Schäden angerichtet werden können. Ein Mischverhältnis von 1:10 mit klarem Wasser wird empfohlen. Mit der Mixtur können so die Pflanzen über- und gegossen werden.
2. Duftstoffe gegen Milben und anderes Ungeziefer
Die Abgabe von Duftstoffen als Abwehrmechanismus von Pflanzen existiert schon länger als die gesamte Menschheit. Bereits vor Millionen Jahren haben sich diese gegen Mikroben, den Vorgängern der Insekten, geschützt. So ist dank der Evolution fast jedem Schädling ein Kraut entgegenzusetzen, das ihn mit seinem Duft vertreiben kann. Salbei soll Schnecken in die Flucht schlagen. Minze hilft gegen den Kohlweißling, während Knoblauch vor Milben und Mäusen schützen sollen. Die Angst vor Vampiren dürfte mit der Pflanzung dieses Krauts auch gemindert sein.
Übrigens, wer unter einer Milbenallergie leidet und die Milben nachhaltig aus der Matratze entfernen möchte, dem ist empfohlen, die Raumtemperatur zu senken und für ein trockenes Raumklima zu sorgen, wie die Experten von Milben-profi.de berichten. So kann man das Problem in vielen Fällen auch ohne zuhilfenahme von pflanzlichen oder gar chemischen Mitteln eindämmen.
Duftstoffe sind gegen die meisten Schädlinge die beste Waffe der Pflanzen. Der Forscher Wilhelm Boland von Max-Planck-Institut für Chemische Ölokologie kennt die Erklärung für dieses uralte Selbstverteidigungssystem der wehrhaften Gartenpflanzen. Duftstoffe, Aromate genannt, werden ausgestoßen, sobald ein Schädling die Pflanze angreift. Beispielsweise wird durch den Speichel einer Raupe das Ausstoßen des Duftstoffes ausgelöst. Dieser lockt wiederum Parasiten an, die sich auf der Raupe bedienen.
3. Mediterrane Duftkräuter
Besonders mediterrane Kräuter setzen Duftstoffe frei, die der Schädlingsbekämpfung zu Gute kommen. Hierzu zählen unter anderem Lavendel, Oregano, Thymian und Salbei.
Lavendel soll zum Beispiel in der Kombination mit Rosenpflanzen Läuse abwehren. Die ätherischen Öle des Lavendels machen dies möglich. Salbei stattdessen tritt in den Kampf gegen Kohlweißlinge, Schnecken und Raupen an, kann aber ebenso gegen Läuse wirken. Deshalb ist er häufig in Naturgärten anzufinden. Schnecken mögen vor allem den Duft des Salbeis nicht und suchen das Weite.
4. Bohnen vs. Blattläuse
Das leckere Gemüse macht nicht nur auf dem Teller was her, sondern kann auch clever im Garten eingesetzt werden. Ihre Abwehrstrategie unterscheidet sich ein wenig von den anderen Gemüsesorten. Sollten Blattläuse die Bohnen befallen, produziert die Pflanze durch kleine Drüsen einen besonderen Nektar. Dieser wird als Nektarien bezeichnet. Dadurch werden fleißige Helfer, nämlich Ameisen, angelockt, die die Blattläuse vertreiben. Dafür dürfen sie den Nektar als Dank mitnehmen. Doch dies ist nicht alles. Die Bohnenpflanze warnt sogar ihre Nachbarn, da neben dem Nektar auch Duftstoffe produziert werden.
5. Ringelblumen gegen Würmer
Sie sind nicht nur dekorativ eine Bereichung für jeden Garten, sondern schützen auch gegen Schädlinge. Dank ihres intensiven Duftes schützen sie zahlreiche Pflanzen in ihrer Umgebung vor Fadenwürmern. Daher kannst du sie als kleine Inseln zwischen Gemüsepflanzen anordnen.
6. Dem Mehltau wird der Kampf angesagt
Jeder Hobbygärtner schlägt bei seinem Anblick die Hände über den Kopf zusammen. Mehltau ist die Sammelbezeichnung für den Pilzbefall an Pflanzen. Man unterscheidet zwei Arten von Mehltau. Hier gibt es den Falschen und Echten Mehltau. Myzel, ein Geflecht aus dünnen Fasern entsteht bei der Bildung des Pilzbefalls auf den Blättern der Pflanze.
Bei dem Echten Mehltau entsteht, wie der Name schon sagt, ein weißer Belag, der dem Backpulver ähnlich sieht. Anfangs ist der Belag noch leicht abzuwischen, doch später bilden sich auch Knospen und Früchte auf den Unterseiten der befallenen Blätter. In einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, rollen sich die Blätter der Pflanze ein, sodass kein Wachstum mehr möglich ist.
Der falsche Mehltau befällt viele Gemüsearten und Kräuter. Hier verfärbt sich die Blattoberseite rötlich. Ein dunkler Pilzrasen ist stattdessen auf der unteren Blattseite zu finden.
Wie soll dieser lästige Pilz nun bekämpft werden? Eine Waffe findest du im eigenen Kühlschrank. Milch hat sich als simples Hausmittel gegen den Mehltau bewährt. Die Mikroorganismen der Frischmilch bekämpfen den Milz. H-Milch sollte demnach nicht zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Damit der Pilz erfolgreich geschlagen werden kann, muss die Behandlung zwei- bis dreimal die Woche stattfinden. Wichtig ist zudem, Gartengeräte, Holzpfähle und ähnliches nach dem Pilz zu untersuchen. In diesen kann er nämlich überwintern und im Frühjahr erneut zuschlagen.
Am wirksamsten ist jedoch, dem Mehltau überhaupt keine Chance zum Angreifen zu lassen. Kerbel, Knoblauch und Schnittlauch sollen hier behilflich sein. Denk dran, bei einem bereits vorliegenden Befall von Mehltau Stickstoffdünnung zu vermeiden. Sie verschafft dem Pilz die nötige Nahrung, um zu weiter auszubreiten.
7. Natürliche Barrieren
Vorbeugen ist das A und O. So auch bei der Schädlingsbekämpfung. Damit sie überhaupt keine Chance haben, an das Gemüse und die aufwendig gepflanzten Blumen zu kommen, können ihnen engmaschige Netze, Vliese oder Hochbeete das Leben schwer machen. Schnecken, Gemüsefliegen und Kohlfliegen scheitern bereits an diesen Hürden.
Auch Pflanzen können hier als natürliche Barriere dienen. Besonders die Ränder von Beeten können mit Farnen, Gräsern oder pelzigen Blattpflanzen ausgestattet werden und halten einige Schädlinge fern.
ich möchte Geranien auf dem Balkon pflanzen. Man sagte mir .dass ich ein Kraut, namen (Kanggetis zwischen einsetze???) gegen Ungeziefer.
Ich denke Sie meinen TAGETES