Efeu

Letztes Update: 6. Januar 2019

Efeu, oder auch “Hedera helix”, ist eine Pflanze, die überall vorkommt. Dass es sich um eine Heilpflanze handelt, wissen nur wenige. Die Wirkstoffe der Pflanze sind für verschiedene Beschwerden einzusetzen zum Beispiel in Form von Tee mit schleimlösender Wirkung, in Form von Tinkturen und Kompressen die bei Hautproblemen Anwendung finden.

Er kann bei Erkrankung der Atemwege eingesetzt werden, da er eine schleimlösende Wirkung hat. Aber ihm wird auch eine heilende Wirkung bei allen möglichen Hauterkrankungen zugeschrieben. Schon in der Antike wurden die Efeuranken als Symbol des Lebens gesehen und bei vielen Ritualen verwendet. Man kochte die Blätter in Wein und verwendete den Sud als Einreibung. Bei Feiern wurde jungen Mädchen ein Efeukranz aufgesetzt um zu zeigen, dass man auf der Suche nach einem Ehemann ist.

Allgemeines

Efeupflanze als Heilkraut
Efeu und seine Heilwirkung

Gattung

Araliengewächs (Araliaceae)

Weitere Namen

Baumtod, Poetenkraut, Mauergrün, Immergrün, Grünschlinge, Klettergrün, Schattengrün, Mauerklette.

Merkmale

Die Hedera helix ist eine Kletterpflanze die in ganz Europa vorkommt. Sie wächst besonders gut in feuchten kalkhaltigen Böden. Wenn man nicht aufpasst, kann sie sich stark ausbreiten und tötet andere Pflanzen ab. Sie hat kleine Luftwurzeln, die sich überall festkrallen, dadurch kann sie auch an Mauern hochranken. Hierbei zerstört sie das Mauerwerk und lässt sich schwer entfernen. Auch an manchen Bäumen klettert sie den Stamm entlang und nimmt dem Baum die Luft und die Nährstoffe. Weniger Schaden kann sie anrichten, wenn man sie als Bodendecker zum Beispiel auf einem Grab verwendet. Als Bodendecker verhindert sie den Befall von Schnecken.

Vorkommen

Efeu wächst wild oder angepflanzt in ganz Europa. Wobei sehr trockene Regionen nicht so gut geeignet sind. Außerdem bevorzugt die Pflanze schattige Plätze. An der richtigen Stelle ist sie fast unverwüstlich und breitet sich großflächig aus. Roh sind die Blätter der Pflanze nicht bekömmlich, die Blüten und Beeren können nicht verwendet werden.

Geschichte

Es ist nicht überliefert, ab wann die Heilkraft des Efeus erkannt wurde. Aber in der Antike wurden dem Efeu mehrere Kräfte zugeschreiben. Er war Symbol für ewige Treue, langes Leben und Schutz vor Krankheiten.

Praxis

Efeu Anwendungsgebiete

  • Gefäßverletzungen
  • Geschwüre
  • Schwellungen
  • Hautinfektionen
  • Entzündungen
  • Orangenhaut
  • Atemwegserkrankungen
  • Hustenlindernd
  • Rachitis
  • Gewebezerfall

Anwendung

Efeutee

Die Inhaltstoff Saponine, Flavonoide und ätherisches Öl wirken besonders bei allen Erkrankungen der Atemwege heilend. Die Blätter werden bei diesen Erkrankungen in Form von Tee eingenommen. Den Efeu kann man mit anderen Pflanzen mischen wie zum Beispiel mit Salbei oder Thymian. Von den Heilkräutern nimmt man etwa 2 Teelöffel auf eine Tasse mit 0,2 Liter kochendem Wasser und lässt den Tee 20 Minuten ziehen. Die empfohlene mittlere Tagesdosis beträgt für einen Erwachsenen 0,3 g der Blätter, der Wirkstoffgehalt kann schwanken. Bitte unbedingt im Zweifel abwiegen.

Efeuumschläge

Efeu verwendet man besonders für Umschläge und Kompressen zur Behandlung von oberflächlichen Verletzungen, Geschwüren und Entzündungen. Dabei werden die Blätter mit kochendem Wasser überbrüht und dann in Olivenöl einen Tag eingelegt. Das Öl wird durch ein Sieb gegossen und ist danach bei allen möglichen Hauterkrankungen zu verwenden. Eine andere Möglichkeit ist, wenn man die Blätter mit kochendem Wasser übergießt und dann einige Stunden ziehen lässt. Danach die Blätter in ein dünnes Leinentuch geben und als Kompresse auf die befallene Haut legen. Man kann auch etwas Wein erhitzen und die Blätter darin einen Tag einlegen. Danach kann man die Tinktur auf die kranken Hautstellen auftragen.

Wirkstoffe

  • ätherische Öle
  • Saponine
  • Flavoinoide

Wirkung

Die Heilwirkung wird nur von den Blättern der Pflanze erzielt. Schaden kann die Verwendung der rohen Blätter, der Beeren und Blüten, daher ist besondere Vorsicht geboten. Die Blätter müssen immer vor der Einnahme oder der Berührung mit der Haut abgekocht werden.

Sicherheitshinweise

  • Nicht bei Schwangerschaft verwenden
  • Äußerste Vorsicht vor den giftigen Beeren
  • Vorsicht bei der Dosierung für Kinder
  • Blätter nicht pur einnehmen oder auftragen
  • Nicht auf offene Wunden auftragen

Wo kann man am besten Efeu finden?

Da das Efeugewächs in Deutschland nahezu überall vorkommt, ist es nicht schwer die Blätter zu pflücken und dann zu verarbeiten. Oftmals findet man Efeuranken an Bäumen oder an Häuserwänden sowie Zäunen.

Über Brigitte

Brigitte Hofstedt (39) ist unsere Heilpflanzenexpertin. Als freischaffende Autorin und Onlineredakteurin verfasst sie einen großen Teil unserer Beiträge. Ihre Liebe zu Naturheilverfahren entdeckte sie während ihrer Studienzeit. Dank ihrer langjährigen Erfahrung mit Heilpflanzen ist sie unsere Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Kräuter und Hausmittel.

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3 Kommentare

  1. man könnte den Sud bzw den Tee auf so erhitzen das er als Inhalationsmittel bei Husten genutzt werden kann

  2. Hallo!

    Die Dosis macht das Gift. 0,3g / Tag / Erwachsenem !!!

    Wer keine Briefwaage (bei digitalen mit einer Auflösung von 0,1g) hat, bitte lassen.
    Und Tricksen, 1g Auflösung 10g wiegen und auf 30 Tage verteilen. Denn:

    Andere Quellen sagen sehr deutlich, dass die Wirkung bei 0,3g Tee pro Tag erzielt wird, bei einem Erwachsenen.

    Und die Dosis der Inhaltsstoffe schwankt naturgemäß.

    Bitte bringt ein wenig risikobereite Experimentierfreude oder ein Analyselabor mit und macht das am Besten nicht mit Kindern. Auch wenn diese am Meisten davon profitieren würden, vor allem in armen Ländern.

    Noch verschreibt jeder Kinderarzt Prospan und ähnliche Präparate, bitte die Tropfen, oder für Babies die Zäpfchen.
    Denn im Saft ist immer Zucker, der dem Bauch schadet, und das bei eh’ vorhandenen Infekten, wo die Immunabwehr von einer halbwegs überlebenden Magen-Darm-Flora abhängig ist.

    Es fehlt eine Art der Zubereitung, die die giftige Wirkung bei Überdosierung mildern würde.
    Vielleicht ginge das mit den Efeu-in-Öl oder -Essig Rezepturen. Je nach Lösungsmittel werden unterschiedliche Stoffe aus dem Efeublatt gelöst. Aber das ist eine Frage an einen Biologen/Pharamzeuten, der phytoterapeutisch forscht. Leider winken da außer innerer Weltverbesserungs-WarmerBauch-Gefühle nicht die dicken $-Scheine. Also macht es kaum jemand.

    Vorsicht vor den Beeren: echt giftig!
    Vorsicht vor frischen Blättern: allergen!

    Würde es auch nicht als Fertig-Präperat bei Kindern geben, welche auf alles und jedes allergisch sind bzw. Neurodermitis haben.

    Wir haben das oft mit Sinupret, Heilbrunner Husten- u Bronchialtee, und auch mal mit Magen-Darm-Aufbau-Kapseln (Dr. W. 🙂 kombiniert. Und kamen meist glimpflicher als andere Familien davon.

    Gruß!
    Andi

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