Letztes Update: 6. Januar 2019
Ausgerüstet mit Sonnencreme, Wanderschuhen, einem Rucksack, und einer Wasserflasche und Barfußschuhen, welche dem Fuß seine natürliche Bewegungsfreiheit zurückgeben kann man in die Kräuterwanderung starten. Wir stellen hier eine schöne Route vor und geben im Anschluss noch viele Tipps zum Sammeln.
Kräuterwanderungen in Südtirol
Das Ziel ist die kleine romantische Sankt-Hippolyth-Kirche, welche auf einem Hügel liegt und ein beliebtes Ausflugsziel ist. Bis das Ziel mit der sensationellen Aussicht auf das Etschtal und das Tisner Mittelgebirge erreicht wird, werden am Weg dorthin bei der Wanderung Kräuter gesammelt.
Vorbei an Plantagen mit wunderschönen blühenden Apfelbäumen, welche im Frühling die Landschaft in Südtirol wie ein weißes Blütenmeer bedecken, geht die Wanderung weiter. Kaum werden die Pfade schmaler sind die ersten Kräuter zu sehen, wie zum Beispiel Sauerklee, Löwenzahn, wie auch Himbeerblätter und Hornveilchen und sogar wilder echter Spargel.
Bei der Kräuterwanderung in Südtirol geht man garantiert mit einem vollen Korb an wertvollen Kräutern nach Hause. Selbstverständlich gibt es noch viele andere Wanderungen, um Kräuter zu sammeln, wie zum Beispiel in Rheinland-Pfalz, aber die Kräuterwanderung in Südtirol ist landschaftlich wirklich ein besonderes Erlebnis. Geführte Wanderungen in Südtirol kann man hier einsehen.
Kräuterwanderung in Norwegen
Eine noch außergewöhnlichere Wanderung lässt sich in Norwegen erleben. Hier kann man die unterschiedlichsten Vegetationen und Gebiete durchkreuzen und die traumhafte Natur genießen. Und dank des Naturschutzes und des sauberen und vielfältigen Klimas gibt es auch eine Vielzahl von Kräutern zu entdecken.
Die meisten der Wege sind sehr gut beschildert. Der Verein DNT hat insgesamt eine Strecke von 22.000 km ausgeschildert und bietet somit auch für Ortsunkundige optimale Vorraussetzungen für eine problemlose Wanderung. Viele Hütten laden zum Verweilen oder auch Übernachten ein. Für genauere Routenbeschreibungen und Reisetipps in Norwegen empfehlen wir die einen Blick auf Wandern-norwegen.com.
Wichtige Tipps zum Kräutersammeln
1) Am wichtigsten ist, nur Kräuter zu sammeln die man auch wirklich kennt. Die Pflanze sollte hundertprozentig identifiziert werden können, wenn man sie pflückt.
2) Im Sommer in der Mittagssonne ist die beste Zeit zum Kräuter pflücken, da sich unter der Sonneneinstrahlung die Heilwirkung am besten entfaltet. Wurzen werden am besten im Frühjahr oder im Herbst bei abnehmendem Mond geerntet.
3) Als Faustregel gilt, das kleinere beziehungsweise jüngere Kräuter bevorzugt gesammelt werden, da sie besser schmecken und die Inhaltsstoffe frischer und intensiver sind. Pflanzen mit Schäden besitzen nicht die volle Heilkraft.
4) Die Kräuter dürfen niemals ausgerissen werden. Die einzelnen Teile der Pflanze sollten sorgfältig abgezupft oder abgeschnitten werden.
5) Niemals nasse Kräuter pflücken, weil diese beim Trocknen Schimmel bilden
6) Es sollten nur so viele Kräuter gesammelt werden, wie man auch verwerten kann. Das hat einen Grund, denn nach etwa einem Jahr wird die Wirkung der Kräuter sehr schwach.
7) Kräuter niemals neben dicht befahrenen Straßen pflücken. Ebenfalls neben gedüngten Feldern ist keine gute Wahl. Ein Sammelplatz in der freien und unberührten Natur ist optimal.
8) Die Kräuter am besten mit einem Keramikmesser schneiden, da dadurch die Ernte schonender ist
9) Das Kräutersammeln erfolgt luftig und locker in einem Korb
10) Die Kräuter immer sehr langsam im Halbschatten trocknen lassen und dabei öfters wenden. Alternativ können die Kräuter frisch verarbeitet werden. Die gesammelten Kräuter müssen Luft- und lichtdicht aufbewahrt werden. Beim Kochen werden die Kräuter nur leicht mit Wasser abgespült und immer als letzte Zutat beigemengt.
Informieren ist sehr wichtig
Bevor man auf eine Kräuterwanderung geht, muss man sich unbedingt umfassend informieren. Bei einigen Pflanzen droht Verwechslungsgefahr, welche im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben kann. Dies gilt besonders für den im Frühling so beliebten Bärlauch, der extrem giftige Doppelgänger hat.
Optisch gleicht er dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlose. Die Herbstzeitlose beinhaltet das Zellgift Colchicin, welches Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle hervorruft und sogar ein tödliches Organversagen verursachen kann. Die langstieligen Maiglöckchenblätter sind fester als Bärlauch. So eine Verwechslung hat nicht ganz so schwerwiegende Folgen wie der Verzehr von Teilen der Herbstzeitlose. Allerdings sind Symptome wie Herzrhythmusstörungen, Durchfall und Erbrechen möglich.
Bärlauch, wie auch Maiglöckchen und Herbstzeitlose wachsen auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen. Das Zwiebelgewächs Bärlauch besitzt ein zartes Knoblaucharoma. Die Blätter werden vor der Blüte von März bis Mai gepflückt. Damit können Salate, Quarkspeisen, wie auch Suppen, und Saucen sowie Gemüsegerichte verfeinert werden. Bärlauch wirkt antibakteriell und der Verzehr schützt vor Herz- und Kreislauferkrankungen.
Geführte Kräuterwanderungen
Die Kräuterwanderung wird am besten unter fachkundiger Leitung unternommen. Auf beispielsweise einem ausgewiesenen Lehrpfad gibt es die Möglichkeit vielfältige Heilkräuter, sowie Küchenkräuter kennen zu lernen. Ausgebildete Kräuterführerinnen, vermitteln bei der Kräuterwanderung Informationen der heimischen Heilpflanzen, sowie Nutzpflanzen.
Darüber hinaus gibt es Verschläge zur Verarbeitung der Kräuter, welche als Medizin verwendet werden können oder in der Küche zum Einsatz kommen oder auch zum Basteln verwendet werden können. Mit den Kräutern, wie zum Beispiel aus Brennnessel, kann man Kräuterbutter machen, oder auch ein Omelett, und ein Soufflee sind möglich.
Welche Kräuter kann man wann sammeln?
Frische Kräuter besitzen viele Vitamine und eine große Heilkraft. Die Sammelzeit ist das ganze Jahr über. In den Monaten April bis September sind vermehrt Kräuter zu finden. Wenige robuste Pflanzen wachsen das ganze Jahr über. Selbstverständlich möchte man die Pflanzen sammeln, wenn sie ihren höchsten Wirkstoffgehalt besitzen. Aus diesem Grund gibt es je nach Art der Pflanze bestimmte Regeln.
Als Faustregel gilt:
- Blüten werden am besten zu Beginn der Blütezeit gesammelt
- Blätter besitzen den höchsten Wirkstoffgehalt in der Blütezeit
- Früchte werden gesammelt, wenn sie reif sind
- Wurzeln werden im Frühjahr vor dem Keimen oder im Herbst nach der Blüte geerntet
Wichtig ist zudem, dass nur gesunde Kräuter gepflückt werden. Sie sollten weder von Ungeziefer befallen sein, noch andere Krankheiten haben. Mehr Infos findet man in unserem Kräuterkalender.
Ausrüstung für die Kräuterwanderung
Zum Sammeln von Kräutern bei einer Wanderung in der freien Natur verwendet man am besten einen offenen Korb. Ebenfalls ein Stoffbeutel ist möglich, damit die Pflanzen nicht gequetscht werden. Plastiktüten sind zu vermeiden, da die Pflanzen darin sehr rasch zu schwitzen beginnen und das Aroma verlieren.
Desweiteren muss ein Pflanzenführer, sowie ein scharfes Messer oder alternativ eine scharfe Gartenschere immer mit dabei sein. Ein Bestimmungsbuch für Pflanzen kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Mit dieser Ausrüstung ist man bei der Kräuterwanderung gut vorbereitet.
Natürlich sollte man auch an das passende Proviant denken. Einige nützliche Tipps gibt es in diesem Artikel.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Kräuter, wie die Vogelmiere, die Brennnessel, wilde Malve und auch Schlangenknöterich enthalten viel Eisen. Den höchsten Eisengehalt mit vierzehn Milligramm pro Hundert Gramm, besitzt das Franzosenkraut, auch als Knopfkraut bekannt. Viel Calcium enthält die Brennnessel und auch das Franzosenkraut. Ebenfalls Bärenklau und Gänseblümchen beinhalten viel Calcium.
Gemüse hat im Durchschnitt etwa 65 Milligramm pro Hundert Gramm Calcium. Das Gänseblümchen besitzt 190Kilogramm je Hundert Gramm, die Brennnessel sogar 630 Milligramm pro 100 Gramm. Meerespflanzen wie zum Beispiel Algen oder auch Tang enthalten Jod. Die in Deutschland anzutreffende Wasserlinse besitzt Jod, wie auch die Brunnenkresse. Die gesunden Kräuter beinhalten Zink, wie auch wertvolles Vitamin B2, sowie Calcium und Eisen und viele Wildkräuter besitzen zudem noch einen hohen Eiweißgehalt. Kräuter sammeln und zu verzehren ist sehr gesund.