Letztes Update: 6. Januar 2019
Anis wird auch als “Pimpinella anisum” bezeichnet. Die Pflanze hat nicht nur eine heilende, sondern auch eine besonders würzige Eigenschaft. Daher findet sie in der Medizin, wie auch in der Küche gleichermaßen Anwendung.
Das Gewürz ist besonders Liebhabern der weihnachtlichen Gebäcke ein besonderer Begriff. Auch der unverkennbare Geschmack wird vielen wohlschmeckend auf dem Gaumen liegen. Doch die Pflanze bietet weit mehr als reines Geschmackserlebnis. Ihre Heilkräfte sind wirksam gegen die verschiedensten Beschwerden, wie Atemwegserkrankungen, Verdauungsstörungen und Hautproblemen.
Allgemeines
Gattung
Doldenblütler (Apiaceae)
Weitere Namen
Römischer Fenchel, Jenes, Einis, Enis, Enes, Brotsamen, Arnis, süßer Kümmel
Merkmale
Es handelt sich um eine eher krautige Pflanze und gedeiht lediglich einjährig. Ihre Wuchshöhe beträgt, bedingt durch die dünnen Pfahlwurzeln 10-60 cm. Die Stängel recken sich aufrecht in die Höhe uns sind leicht bis stark verzweigt. Beim genauer Hinsehen, kann man auf dem Stängel auch kleine Haare ausmachen. Die Laubblätter des Anises sind, je nach Ausprägung zwischen 2-5 cm lang. Die Blütenstände sind äußerst dicht, denn die Stände tragen 7 bis 12 Doppeldolden. Dabei können diese einen Durchmesser zwischen 1,5 und 6 cm erreichen.
Vorkommen
Seinen Ursprung hat die Pflanze im asiatischen Raum sowie den südöstlichen Regionen des Mittelmeerraumes. Jedoch findet man die Anispflanze auch in unseren Breitengraden in kultivierten Gärten oder im landwirtschaftlichen Anbau. In der Wildnis wird man das Gewürz allerdings meist vergeblich suchen.
Geschichte
Der „süße Kümmel“, fand seine Erwähnung bereits vor 3500 Jahren in alten Schriften. Dabei galt er schon damals als besondere Darreichung für Opfergaben oder bei kirchlichen Ritualen, wie dem Erntedankfest. Auch Hexen nutzten Anis, um Albträumen Herr zu werden. Auch Frauen behalfen sich damit, um ihren Männern besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wieder mehr Wachheit und eine gesteigerte Energie zukommen zu lassen.
Praxis
Anwendungsgebiete
- Blähungen
- Appetitlosigkeit
- Asthma
- Bronchitis
- Erbrechen
- trockener Husten
- Kopfschmerzen
- Insektenstiche
- Magenkrämpfe
- Schlaflosigkeit
- Schluckbeschwerden
- Verdauungsbeschwerden
Anwendung
Anistee
Hat man Fieber, Probleme beim Stillen oder bei der Milchbildung, Schlafbeschwerden oder liebt man einfach nur den armonatischen Geschmack des Anises, so wirkt ein solcher Tee äußerst wohltuend. Dabei kann man Anis zusammen mit anderen Kräutern mischen und mit kochendem Wasser übergießen. Dies dann circa 10 Minuten ziehen lassen und anschließend den herrlich aromatischen Tee genießen.
Anisöl
Anisöl kann, vor allem bei Rachenbeschwerden äußerst lindern wirken. Um dies herzustellen, benötigt man die Samen des Anises. Nehmen Sie 5-7 Samen und zerdrücken Sie diese mit einem Mörser. Geben Sie anschließend 100-120 ml Pflanzenöl hinzu und mischen Sie die Tinktur. Damit der Anis seine volle Wirkkraft entfalten kann, benötigen Sie nun etwas Geduld. Platzieren Sie die Tinktur in einem verschlossenen Gefäß an einem warmen Ort und gedulden Sie sich ein bis 5 Wochen. Je länger Sie das Gemisch ruhen lasse, desto mehr entfalten die ätherischen Öle ihre Wirkung. Haben Sie das Anis-Öl-Gemisch ruhen lassen, gießen Sie es durch einen Kaffeefilter und fangen Sie das gewonnenen Öl auf. Nun können Sie das Öl anwenden. Nehmen Sie das Öl jedoch nie unverdünnt auf.
Inhaltsstoffe
- ätherische Öle
- Anethol
- Anissäure
- Vitamin C
- Kaffeesäure
- Kampfer
Wirkung
Die Wirkung wird als schleim- und auch krampflösend beschrieben. Die blähungstreibende Wirkung ist zudem gut bei Verdauungsbeschwerden.
Sicherheitshinweise
- Nicht bei Schwangerschaft verwenden
- Nicht nutzen, wenn Sie allergisch gegen Anethole sind.
Nährstofftabelle Anissamen
Nährstoff | Einheit | Wert pro 100g | 1 TL, ganze (2,1g) | 1 EL, ganze (6,7g) | |
Proximate | |||||
Wasser | g | 9,54 | 0,20 | 0,64 | |
Energie | kcal | 337 | 7 | 23 | |
Protein | g | 17,60 | 0,37 | 1,18 | |
Insgesamt Lipid (Fett) | g | 15.90 | 0,33 | 1,07 | |
Kohlenhydrate, durch Differenz | g | 50,02 | 1,05 | 3,35 | |
Faser, Gesamt | g | 14,6 | 0,3 | 1.0 | |
Mineralien | |||||
Calcium, Ca | mg | 646 | 14 | 43 | |
Eisen, Fe | mg | 36.96 | 0,78 | 2,48 | |
Magnesium, Mg | mg | 170 | 4 | 11 | |
Phosphor, P | mg | 440 | 9 | 29 | |
Kalium, K | mg | 1441 | 30 | 97 | |
Natrium, Na | mg | 16 | 0 | 1 | |
Zink, Zn | mg | 5,30 | 0,11 | 0,36 | |
Vitamine | |||||
Vitamin C, insgesamt Ascorbinsäure | mg | 21,0 | 0,4 | 1.4 | |
Thiamin | mg | 0.340 | 0,007 | 0,023 | |
Riboflavin | mg | 0.290 | 0,006 | 0,019 | |
Niacin | mg | 3.060 | 0,064 | 0.205 | |
Vitamin B-6 | mg | 0.650 | 0,014 | 0,044 | |
Folat, DFE | ug | 10 | 0 | 1 | |
Vitamin B-12 | ug | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Vitamin A, RAE | ug | 16 | 0 | 1 | |
Vitamin A, IE | IE | 311 | 7 | 21 | |
Vitamin D (D2 + D3) | ug | 0.0 | 0.0 | 0.0 | |
Vitamin-D- | IE | 0 | 0 | 0 | |
Lipide | |||||
Fettsäuren, insgesamt gesättigte | g | 0,586 | 0,012 | 0,039 | |
Fettsäuren, einfach ungesättigte Gesamt | g | 9.780 | 0.205 | 0,655 | |
Fettsäuren, mehrfach ungesättigte Gesamt | g | 3.150 | 0,066 | 0.211 | |
Cholesterin | mg | 0 | 0 | 0 | |
Andere | |||||
Koffein | mg | 0 | 0 | 0 |
Quelle: USDA