Letztes Update: 3. Februar 2022
Sie wird auch als “Echte Aloe” oder “Aloe vera” bezeichnet. Besonders das Harz der Pflanze hat eine heilende Wirkung und wird daher konzentriert oder mit Gelen und Salben verdünnt, angewandt.
Die Pflanze wird vor allem zu medizinischen und heilenden Zwecken genutzt. Dabei wirkt das Extrakt der Blätter zum einen kühlend und zum anderen entzündungshemmend. Zudem wird ihr eine revitalisierende Wirkung zugeschrieben. Durch die Einnahme sollen die körpereigenen Selbstheilungskräfte angeregt und die Energie gesteigert werden.
Allgemeines
Gattung
Aloen
Weitere Namen
Wüstenlilie, Aloe-Vera
Merkmale
Auf den ersten Blick mag die Pflanze aussehen wie eine Kakteenart. Jedoch zählt sie trotz der dicken „Schale“ zur Art der Lilien. Dabei gibt es von der ihr mehr als 500 verschiedene Arten. Diese findet man allerdings vornehmlich in den heißen Wüstenregionen. Meist bildet sich an der Aloenpflanze kein Stamm, sondern mehrere dicke Blätter aus. Dabei können je Pflanze bis zu 20 Blätter austreiben. Dabei können sie eine Höhe von bis zu 50 cm und eine Dicke von bis zu 6 cm erreichen. Um sich vor unliebsamen Feinden zu schützen, haben die Blätter zudem an den Außenseiten kleine Stacheln.
Vorkommen
Ihren Ursprung hat die Pflanze im arabischen Raum. Auch daher stammt der Name „Aloe“, welcher übersetzt „bitter“ bedeutet. Heute hingegen findet man die Pflanze nicht mehr nur in Arabien, sondern auch in vielen anderen warmen Gebieten, die einen trockenen Boden bieten. Daher findet man sie nun auch auf den Kanarischen Inseln, in vielen Teilen Afrikas, im Mittelmeerraum, der Karibik, Australien und Südamerika.
Geschichte
Bereits in der Bibel fand die Aloe ihre Erwähnung, denn schon damals wurde sie Einbalsamierungen oder Räucherungen genutzt. Auch der Feldherr Alexander der Große hat die Aloe für sich und seine Krieger entdeckt. So soll er die Aloen auf seinen Kreuzzügen mitgeführt haben, um die Wunden seiner Soldaten zu heilen und Schmerzen zu lindern. Nach und nach trat die Heilpflanze ihren Siegeszug vom arabischen Raum bis nach Europa an. Dabei brachten die Spanier die Pflanze nach ihren Eroberungsfahrten mit in den europäischen Raum.
Die Echte Aloe hat ihren Ursprung im Sudan sowie weiteren Teilen arabischen Halbinsel. Im Zuge der Globalisierung wurde sie jedoch weit auf der Welt verbreitet und wächst in tropischen aber auch Subtropischen Gebieten sehr gut. Sie speichert viel Wasser in ihren dickwandigen Blättern und ist somit ein echter Überlebenskünstler. So entstanden im Laufe der Zeit einige Unterarten der Pflanze.
Besondere Aloe-Arten
Artepitheton barbadensis: Sie stammt aus der westindischen Insel Barbados
Artepitheton ferox: Diese Art der Pflanze hat um sich gegen Umwelteinflüsse zu schützen Stacheln entwickelt.
Kap-Aloe: Diese Art findet man ausschließlich in Südafrika
(Quelle)
Praxis
Anwendungsgebiete
Äußerliche Anwendung
- Akne
- Ekzeme
- Insektenstiche
- Geschwüre
- Herpes
- Juckreiz
- Schuppenflechte
- Verbrennungen
Innerliche Anwendung
- Diabetes
- Reizdarm
- Husten
- Stärkung des Immunsystems
- Sodbrennen
Anwendung
Äußerliche Anwendung
Hat man selbst eine Pflanze zu Hause, kann man diese, wenn die Blätter hoch gewachsen sind, ernten. Dazu schneidet man das Blatt ab und erhält dadurch das dickflüssige, milchige Gel der Pflanze. Dabei kann man es direkt auf die Wunde oder die zu behandelnden Stellen auftragen. Das Gel wirkt äußerst erfrischend und desinfiziert zugleich.
Vor allem bei einem Sonnenbrand bringt es wohltuende Linderung, denn es spendet auch Feuchtigkeit für die erröteten Partie. Auch bei Juckreiz verschafft das Aloe Gel Abhilfe, denn es wirkt beruhigend. Hat man keine eigene Aloenpflanze zur Hand, kann man das Gel auch in vielen fertigen kosmetischen Produkten finden, die ebenso eine heilende Wirkung offerieren.
Innerliche Anwendung
Man kann das Gel auch direkt einnehmen. Dazu muss man lediglich das Gel aus den Blättern lösen. Man sollte dabei darauf achten, dass man zunächst den gelben Saft abfließen lässt, denn dieser macht das Gel leicht bitter. Anschließend kann man das Gel pur oder vermischt mit Müsli, Joghurt oder Obst zu sich nehmen. Vom Kochen mit Aloe-Gel ist abzuraten, denn dadurch verliert es seine wertvollen Inhaltsstoffe.
Isst man das Gel pur, wirkt es vor allem lindernd bei Sodbrennen oder einem nervösen Magen. Nimmt man es regelmäßig ein, kann es sogar zu einer Senkung des Blutzucker oder Cholesterinspiegels führen. Das Gel lässt sich auch in einer Vielzahl von Produkten aus dem Handel finden. Besonders begehrt sind dabei Getränke mit dem wertvollen Extrakt.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe
Die Aloe beinhaltet eine Fülle von Inhaltsstoffen, die dem Menschen nützlich sind. Hier eine Auswahl der gängigsten Stoffe und ihrer Wirkweisen.
Acemannan
Acemannan ist ein Mucopolysaccharid, also eine langkettige Zuckerform. Ihr wird eine antibakterielle und antivirale Eigenschaft zugeschrieben. Ebenfalls wirkt dieser Inhaltsstoff antimykotisch. Es enthält Aminozucker, die auch in den menschlichen Gelenken vorkommen.
Vitamine und Mineralstoffe
Die robuste Pflanze hat zu ihrer eigenen Überlebenssicherung eine Vielzahl von Nährstoffen ausgebildet, die ihr helfen, auch unter widrigen Bedingungen lange überleben zu können. Viele davon sind genauso für den Menschen hilfreich. Zu den Vitaminen zählen insbesondere Vitamin A, was die Haare und Knochen festigt, Vitamin B für die Stärkung des Herz-Kreislauf Systems und der Nerven sowie die Vitamine C und E, die das Immunsystem stärken und freie Radikale binden.
Zu den Mineralstoffen zählen Calcium, Eisen, Kalium und Zink und Natrium. Somit ist die Aloe ein äußerst ausgewogener Nährstofflieferant.
Enzyme
Durch die reichhaltigen Enzyme der Pflanze, die den Zellaufbau sicherstellen, ist es der Pflanze möglich, ihre Zellstrukturen zu reparieren und ihr Immunsystem aufrecht zu erhalten. Diese findet man auch im menschlichen Organismus. So wurde beispielsweise in der Aloe das Enzym Kreatin entdeckt, was den Muskelaufbau unterstützt, ebenso wie viele weitere zur Stärkung der Immunkräfte und Zellabwehr.
Wirkstoffe
Klasse | Verbindung |
---|---|
Anthrachinone / Anthrone | Aloe-Emodin, aloetische Säure, Anthranol, Aloin A und B (oder gemeinsam als Barbaloin bekannt), Isobarbaloin, Emodin und Zimtsäure |
Kohlenhydrate | Reines Mannan, acetyliertes Mannan, acetylierte Glucomannan, Glucogalactomannan, Galactan, Galactogalacturan, Arabinogalactan, Galactoglucoarabinomannan, Pektinsubstanz, Xylan und Cellulose |
Chromone | 8-C-Glucosyl-(2′-O-Cinnamoyl)-7-O-Methylaloediol A, 8-C-Glucosyl-(S)-Aloesol, 8-C-Glucosyl-7-O-Methyl-(S) – Aloesol, 8-C-Glucosyl-7-O-Methylaloediol, 8-C-Glucosylnoreugenin, Isoaloeresin D, Isorabaichromone und Neoaloesin A |
Enzyme | Alkalische Phosphatase, Amylase, Carboxypeptidase, Katalase, cyclooxidase, Cyclooxygenase, Lipase, Oxidase, Phosphoenolpyruvatcarboxylase und Superoxiddismutase |
Anorganische Mineralien | Calcium, Chlor, Chrom, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Kalium, Phosphor, Natrium und Zink |
Vitamine | B1, B2, B6, C, E und Folsäure |
Sonstiges, darunter organische Verbindungen und Lipide | Arachidonsäure, γ-Linolensäure, Steroide (Campesterol, Cholesterin, β-Sitosterin, Triglyceride, Triterpenoid, Gibberellin, Lignine, Kaliumsorbat, Salicylsäure, Harnsäure, β-Carotin und Cholin) |
Aminosäuren | Alanin, Arginin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Hydroxyprolin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Threonin, Tyrosin und Valin |
Proteine | Lektine und lektinähnliche Substanz |
Saccharide | Mannose, Glucose, L-Rhamnose und Aldopentose |
Quelle: NCBI
Wirkung
Aloe wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, Reiz mildernd und befeuchtet zudem die zu behandelnde Partie.
Sicherheitshinweise
- Nicht das Harz bei Magenbeschwerden anwenden.
- Vorsicht beim Verzehr des gelben Harzes, denn dies wirkt extrem abführend.
Eine wirklich toller Bericht über die Aloe Vera Pflanze. Ich bin auch ein großer Fan dieser Pflanze weil sie einfach so vielseitig ist und bei allen Beschwerden verwendet werden kann. Deswegen habe ich auch eine eigene Pflanze zu Hause.
Aloe Vera ist echt klasse. Hab meine Pickel dadurch verloren und Liebe es. Vielen Dank für den tollen Beitrag.